Tipps, die ich jetzt persönlich geben kann:
Für Gedichte:
~ Schreib sie an Orten, wo du gerne bist; oderaber, wenn du plötzlich inspiriert wirst, sofort.
~ Leg dir ein eigenes kleines Büchlein oder eine Mappe dafür an, sodass du immer den Überblick über deine alten Werke und deine Entwicklung hast.
~ Werd dir zuerst im Klaren über die Struktur: Soll es sich reimen? Wenn ja, welches Schema (abba? abccba? abacddcb? ...)? Soll es mehrere Strophen haben? Willst du eine Wende in der letzten Strophe? ...
~ Wenn du gern reimst, dann nimm dir Zeit. Du darfst ruhig über jeder Zeile stundenlang brüten, auch, wenn du schon 5 passende Reime parat hast. Wichtig ist, dass sie nicht abgedroschen wirken; niemand will mehr den Reim "Schmerz" auf "Herz" lesen.
~ Arbeite lautmalerisch. Eine ruhige Aura und ein gleißender Blitz klingen mitreißender als ein deprimiertes Kätzchen.
~ Metrum ist wichtig, auch, wenns sich nicht reimt. Silbenzählen!
~ Überleg dir schöne (und originelle) Metaphern und Vergleiche.
~ Verwende etwas geschnörkelte Sprache. Genitive zum Beispiel sind ganz wunderbar geeignet um Kitsch zu erzeugen.
Für Geschichten:
~ Schreib zu Themen, die dich interessieren. Und du solltest möglichst Ahnung von dem haben, was du zu Papier bringst, sonst kanns peinlich werden.
~ Nicht immer zu viel denken - Manchmal muss ein Plot nicht perfekt durchgeplant sien, viele gute Ideen kommen einfach spontan.
~ Sei originell. Keine Sau will noch irgendein Buch über Vampirliebe lesen.
~ Fantasy in Geschichten ist was Feines. Aber ein Fehler, den man nicht machen darf: Eine vollkommen realistische Geschichte schreiben, und plötzlich zum Schluss, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt, um ein Problem zu lösen, unerwartet was Übersinnliches ins Spiel bringen. Das nimmt einer Geschichte ihren Zauber. Dann lieber ein offenes Ende.
~ Wenn es dir leichter fällt, teile in Kapitel ein. Wichtig ist, dass du ein Kapitel so beendest, dass man gleich das Nächste lesen will, reiß also am besten mitten in der Spannung ab.
~ Pass auf, dass du vor lauter Dialogen nicht auf die kleinen Zwischenhandlungen vergisst, sie machen Gecshichten interessant. Da kann ruhig mal ganz nebenbei ein Käfer die Wand hochkrabbeln oder ein Baby im Hintergrund plärren.
~ Beschreib so viele Sinne wie möglich. Nicht immer nur das Visuelle, auch olfaktorisch hat die Welt eine Menge zu bieten, von Geräuschen ganz zu schweigen. Man kann sich eine Situation umso besser vorstellen, mit je mehr Sinnen sie einem beschrieben wird.
~ Gestalte die Personen spannend, lass sie manchmal was Überraschendes tun. Manchmal darf auch "Der Böse" jemandem das Leben retten oder "Der Gute" irgendwem den Hals durchschneiden.
~ Reine Happy Ends sind schön, aber ein kleines Stückchen zur Perfektion muss immer Fehlen, damit man hinterher noch über die Story nachdenkt.
~ Pass den Schreibstil an. 1782 hat bestimmt niemand gesagt "Das ist unfair!" und in der Steinzeit hat keiner mit "Jesus im Himmel!" geflucht.
Für Songs:
~ Schreib in einer Sprache, die du wirklich gut beherrschst.
~ Welche Struktur willst du? Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Zwischenteil-Refrain? Oder Strophe-Strophe-Refrain-Strophe-Refrain? Oder...?
~ Schau, dass du langgezogene Töne auf Laute wie a, o oder u legst. Ein E kann man schwer aushalten, ohne dasses merkwürdig klingt.
Hoffe, das war jetzt so halbwegs hilfreich. (: